Treffen im Eichert mit Dr. Bundt

25. August 2022
Notzingen

Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald konnten die 30 Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen dem Vortrag von Dr. Bundt folgen.

Dr. Bundt ist seit 20 Jahren im Christophsbad in Göppingen und dort als Neurologe und Chef des Schlaflabors tätig. Das heutige Thema war Apnoe und Parkinson. Dr. Bundt erklärte zuerst, was im Schlaf als Normal gilt: nach 1 Stunde beginnt der REM- Traumschlaf, der mit ca. 20 % der Schlafdauer im Wechsel zu Tief- und Nichttief-Schlaf in 4 – 5 Wellen sich durch die Nacht zieht. Gesunde bewegen sich in einer Nacht bis zu 80-mal. Parkinsonkranke deutlich weniger. Die Schlafdauer beträgt 7 – 8 Stunden, Einschlafzuckungen sind normal, auch 5 Atempausen pro Nacht, auch Kopfbewegungen und Kogeln gelten als normal. Nachts wird Seelisches verarbeitet, das Wachstumshormon ist verstärkt.

Schlafentzug bringt viele Erkrankungen mit sich, u.a. Depression und Aggressivität. Schlafstörungen können durch Erkrankungen entstehen, dazu gehören auch Schnarchen und Schlaf-Apnoe. Bei Verdacht kann eine Apnoe-Untersuchung ambulant durch den HNO-Arzt erfolgen. Parkinsonkranke haben krankheitsbedingt öfter Schlaf-Apnoe. Die Beweglichkeit ist verringert. Durch die parkinsonbedingte Störung des Autonomen Nervensystems kommt es häufig zu vermehrtem nächtlichem Harndrang. Auch starke Schwankungen des Blutdrucks, Herzrasen und Depressionen sind der Parkinsonerkrankung zuzuschreiben. 

Therapie: nachts brauchen Parkinsonpatienten mehr Parkinsonmedikamente. Auch soll eine harte Matratze für bessere Bewegung helfen. Neuroleptika sollen reduziert werden, da sie die Wirkung der Parkinsonmittel verschlechtern. Apnoe-Atempausen führen zu Weckreaktionen. Hier hilft eine Atemmaske, da sonst vermehrt Tagesmüdigkeit und Gedächtnisstörungen auftreten. Unbehandelt ist Apnoe ein Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Neben der Apnoe-Maske gibt es auch verschiedene Operationen von Zunge und Gaumen, die aber nicht sehr hilfreich sind. Eine Schiene gegen Schnarchen kostet ca. 1.400 €, sie schiebt den Unterkiefer vor. 99 % aller Apnoe-Patienten benützen eine Atem-Maske, dadurch wird ein Verschließen der Atemwege verhindert.

Nach einer kurzen Fragerunde wurde Dr. Bundt verabschiedet. Bei der Quizfrage nach der ältesten Teilnehmerin fand keiner das richtige Ergebnis: 100, der Tipp 94 bekam den 1. Preis. Als die Feier des 35-jährigen Bestehens der Selbsthilfegruppe dem Ende zuging, war die Stimmung bestens.