Dr. Mauz

23. September 2021
St. Hedwig

Corona bedingt konnten nur 20 Personen teilnehmen. Da Dr. Mauz das 25. Mal bei uns war, wurde dieses Ereignis mit einer Foto-Ausstellung gefeiert.

Hier die Antworten von Dr. Mauz, Chefarzt der Neurologie

Depression bei Parkinson:

Ca. 20 bis 30 % aller Parkinsonkranken leiden unter Depressionen, besonders in den OFF-Phasen, also, wenn die Medikamente nicht mehr wirken. Wichtig: Jede Depression muss behandelt werden. Antidepressiv wirken die Parkinsonmittel L-Dopa und Ropinirol u.a.

Mirtazapin wird gegen Depression und zum besseren Schlafen verordnet.

Corona-Impfung:

Von über 70 –Jährige Corona Patienten müssen 8 % in die Klinik, jeder 2. stirbt daran. Die Delta-Variante verbreitet sich wie die Windpocken: die Erreger werden mit dem Atem aufgenommen. - Für Risikopatienten wird eine 3. Impfung gegen Corona empfohlen.

Schluckbeschwerden:

Gehören bei Parkinson dazu. Wichtig ist eine Untersuchung mittels Sonde durch die Nase, um andere Erkrankungen auszuschließen. Hilfreich ist das Training beim Logopäden.

 

Stammzellenforschung:

Stammzellen werden zur Entwicklung für Haut, Organe und vieles mehr erforscht. Versuche mit Affen zeigen, dass sie ca. 2 Jahre überleben. Die Entwicklung der Hirnzellen ist noch nicht steuerbar.

Cannabis gegen Schmerzen auf Rezept:

Geht nur bei starken chronischen Schmerzen, z.B. bei Multipler Sklerose, HIV u.a. Cannabidiol wird auf Betäubungsmittelrezept verordnet, und muss dokumentiert werden – sehr aufwendig. Nebenwirkungen sind Schwindel und Halluzinationen.

Boxen gegen Parkinson:

2 – 3 x pro Woche, Boxen gegen einen Sandsack soll laut US-Studie bei Parkinson gut sein. Empfehlung von Dr. Mauz: Jede Art von Bewegung ist bei Parkinson gut und wichtig.

Augenprobleme:

Parkinsonbedingt ist der Lidschlag zu selten, sodass sich zu wenig Tränenflüssigkeit entwickelt. Hilfe bringt die Sehschule.

Aut idem:

Die Rabattverträge zwischen Kassen und Apotheken sind zu unübersichtlich. So wird es immer schwieriger die Aut idem-Regel zu beachten, dazu kommt noch die Mehrkostenregelung.

Glyphosat als Auslöser für Parkinson:

Das Unkrautvernichtungsmittel birgt ein erhöhtes Risiko an Parkinson zu erkranken.

Wiederholungsrezepte:

Sollen bei chronischen Erkrankungen 365 Tage gültig bleiben. Aber deutsche Bürokratie nennt viele Hürden wegen Missbrauch.

 

Bei Kaffee und Kuchen gab es noch interessante Gespräche.