Pumpen-Therapie bei Parkinson

28. November 2019
St. Hedwig

Zwei Fachreferentinnen der Firma Stada konnten den zahlreich erschienen Parkinsonleuten viel Interessantes zum Thema Pumpen-Therapie berichten.

Frau Heuberger ist seit mehr als 10 Jahren Parkinson-Assistentin. Sie erklärt uns die wichtigsten Unterschiede zwischen Apomorphin-Pumpe und Duodopa-Pumpe. Apomorphin ist flüssig, ein Antagonist und wird mittels einer Nadel subkutan, also unter die Haut, zugeführt. Die Patienten nehmen zusätzlich Tabletten gegen Parkinson ein.

Duodopa ist ein Gel, wie L-Dopa kann es als Monotherapie genutzt werden. Dazu wird eine Sonde operativ durch den Magen in den Dünndarm gelegt.

Der große Vorteil beider Pumpen-Systeme ist, dass sie bei Operationen fortlaufend den Patienten mit Medikamenten versorgen. Zudem kann jede Pumpe ganz speziell auf die Bedürfnisse des Patienten eingestellt werden. Das muss immer in einer Klinik stationär unter Beobachtung erfolgen. Dazu werden die Patienten im Umgang mit den Pumpen geschult und auch zu Hause das Pflegepersonal. Alle Pumpen haben Sicherheitssysteme, die ein ungewolltes Überdosieren verhindern.

Frau Heuberger hat Muster mitgebracht, sodass wir den Unterschied der kleinen Apomorphin-Pumpe zu der deutlich größeren und schwereren Duodopa- Pumpe erkennen. Für beide Pumpen-Systeme gibt es 24 Stunden-Hotlines, die eine gute Nachsorge garantieren. Die Kosten werden für beide Systeme von den Kassen übernommen.

Zur Verträglichkeit: Apomorphin macht Übelkeit, sodass dagegen Motilium in Tablettenform gegeben wird. Duodopa ist besser verträglich und wird in der Testphase über die Nase zugeführt. Die Pumpe kann in einer Tasche im Unterhemd getragen werden. Mit Apomorphin sollte möglichst frühzeitig, also im Mittelstadium begonnen werden, während Duodopa auch im Spätstadium noch erfolgreich ist.

Beide Pumpen-Systeme helfen bei starkem Tremor, Zittern, wenig. Spätestens wenn die Tabletten gegen Parkinson nicht mehr wirken, sollte über eine Pumpen-Therapie nachgedacht werden.

Die vielen Zwischenfragen zeigten, wie groß das Interesse der Zuhörer war.