Luisle plaudert aus dem Nähkästchen

24. Januar 2019
St. Hedwig

Referentin Margot Schuster kam verkleidet als Luisle, Kammerzofe der Herzogin Henriette, die von 1811 – 1857 im Kirchheimer Schloss lebte und von Luisle bedient wurde.

Das Kirchheimer Renaissance-Schloss wurde 1538 als Festung von Herzog Ulrich von Württemberg erbaut. Seit dem 17. Jahrhundert diente es als Witwensitz. Nach dem Tod der prominentesten Bewohnerin Franziska von Hohenheim, 1811, zog die Familie der Herzogin Henriette ein, mit der Kammerzofe Luisle. Die gut erhaltenen Räume des Schlosses vermitteln einen lebendigen Eindruck der Wohnkultur des 19. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit konnte uns Luisle einige persönliche Geschichten der herzoglichen Familie erzählen. Finanzielle Probleme gab es viele durch das ausschweifende Leben des Herzogs, der als Bankrotteur bekannt war und bereits 1817 starb.

Herzogin Henriette scheute keine Mühe und keine Reise um ihre Kinder glücklich zu verheiraten. Nur ihr Sohn Alexander, der die Gene des Vaters hatte, musste erst noch einen Titel erhalten, um in das englische Königshaus einheiraten zu können. 

Herzogin Henriette gründete in Kirchheim mehrere soziale Einrichtungen, z. B. das Henrietten-Stift und die Feuerwehr. Sie war als Wohltäterin bis zu ihrem Tod 1857 allseits beliebt.

Der Nachmittag mit Margot Schuster war sehr unterhaltsam und informativ.