Chefarzt Dr. Mauz

28. Februar 2019
St. Hedwig

37 Parkinsonleute waren da, um die Antworten ihrer zuvor gestellten Fragen zu hören. Herr Chefarzt Dr. Mauz war bestens vorbereitet und konnte die vielfältigen Fragen mit Dias ausführlich beantworten. Da zurzeit die Grippe grassiert, empfahl er jedem, sich gegen Influenza impfen zu lassen.

Bei der 1. Frage ging es um die Impfung gegen Parkinson. Dabei sollen Antikörper gegen das Eiweiß Alpha-Synuklein eingesetzt werden. Bisherige Studien zeigten nur eine geringfügige Verbesserung. Das Ergebnis der Phase 2 wird erst im Februar 2021 erwartet.

In der 2. Frage ging es um die Stammzellen: diese iPS genannten Zellen (induzierte pluripotale Stammzellen) von gesunden Spendern sollen bei Parkinson-Kranken das fehlende Dopamin produzieren. Bei Tierversuchen hielt die Wirkung ca. 2 Jahre. Weitere Studien sind geplant.

3. Joghurt soll mit D-Laktat angereichert sein, z.B. bulgarischer Joghurt, und positiv auf Mitochondrien wirken, also vorbeugend gegen Parkinson.

4. Die Frage nach Glykolat-haltigen Früchten konnte Dr. Mauz genau erklären: nicht in unreifem Obst ist dieser antioxitative Stoff enthalten sondern in überreifen oder sogar verfaultem Obst. Aber wer mag schon braune Bananen. Auch sollte, wie bei D-Laktat haltigem Joghurt auf die Menge geachtet werden, zu viel kann das Herz schädigen. Ähnlich wirken Coenzym Q und Kaffee.

5. Zu Mikrostrom gegen Parkinson gibt es keine Studie. Diese Strom-Anwendungen mit einer Frequenz von 0,1 bis 10.000 Hz werden in der Kosmetik gegen Falten angewendet.

6. Gegen Stürze hilft nur Üben. Allerdings sollte vom Arzt abgeklärt werden, ob eine behandelbare Ursache, z.B. Kreislauf vorliegt. Auch gibt es Sturzhelme, hüftgepolsterte Hosen und Gehstöcke, die Halt geben.

7. Cannabis: wird nur in sehr schweren Fällen verordnet und von der Kasse bezahlt. Der verordnende Arzt muss nachweisen, dass andere Mittel nicht helfen. THC Gehalt standardisiert hilft bei neurologischen Schmerzen, Spastischer Lähmung, MS (Multiple Sklerose) und Chemotherapie.

8. Komplex-Behandlung: wird nicht von allen Kassen honoriert, deshalb müssen die Patienten vorher untersucht werden. Bei fortgeschrittenem Parkinson, Stufe II bis IV nach Hoehn und Yahr, ist der Erfolg aussichtsreich. Anwendungen wie Krankengymnastik, Logopädie und Ergo-Therapie können die Lebensqualität der Patienten deutlich steigern. Die Einweisung erfolgt durch den Hausarzt. Demente Patienten können nicht aufgenommen werden.

9. Madopar, das Hauptmittel gegen Parkinson Kann mit Folsäure und Vitamin B kombiniert werden.

10. Parkinsonkranke müssen vor einer Operation mit ihren Ärzten über eine Medikamentenumstellung sprechen. MAO-B-Hemmer sollen abgesetzt werden.

Zum Abschluss erfolgte die Einladung zum Parkinson-Tag am 16.3. Stadthalle.