Ulrike Scheiber, Parkinson-Nurse

27. September 2018
St. Hedwig

Chefarzt Dr. Mauz konnte nicht kommen, so ist unsere Parkinson-Nurse Ulrike Scheiber für ihn eingesprungen.

Ulrike Scheiber erzählte uns von Ihrer Tätigkeit im Krankenhaus Kirchheim und konnte uns wichtige Tipps geben. Z.B. sollte jeder bei der Einlieferung ins Krankenhaus einen gültigen Medikamentenplan mitbringen –möglichst mit genauen Angaben um welche Uhrzeit welches Medikament eingenommen werden muss. Der Patient sollte auch mehrere Tage einkalkulieren, da eine eventuelle Medikamentenumstellung nur langsam durchgeführt werden kann.

Sehr häufig wird Frau Scheiber auch nachts um Hilfe gerufen, weil viele Parkinsonkranke unter Schlafstörungen leiden. Dazu empfiehlt sie den Patienten einen Aufenthalt im Schlaflabor, wo ein genaues Schlaf-Protokoll aufgezeichnet wird. Ihr Tipp zum Mittagsschlaf: nie länger als 15 Minuten ruhen, beziehungsweise schlafen.

Jeder der an Schlafstörungen leidet sollte auch prüfen lassen, ob bei ihm eine Depression vorliegt. Leichte depressive Formen lassen sich mit einfachen Mitteln beeinflussen: Lavendelduft hat eine beruhigende Wirkung, Spazierengehen vor dem Schlafen macht müde, auch Entspannungsübungen können beim Einschlafen helfen.

Ein typisches Merkmal bei Parkinson ist, dass sich die Patienten im Bett schlecht drehen können. Deshalb sollte jeder darauf achten, dass seine Bettwäsche aus glattem Material besteht. Die speziell für Parkinsonkranke entwickelte Parkinson-Matratze ist zwar teuer, aber durch den festen Kern, vor allem im äußeren Rand, sehr gut gegen Stürze aus dem Bett geeignet. Hilfreich ist auch ein sogenannter Galgen, an dem sich der Kranke hochziehen kann.

Wichtig: abends nur leichte Kost zu sich nehmen, keinen Alkohol! 

Bei der anschließenden Frage-Runde gab uns Frau Scheiber noch den Tipp eines besonderen Öls: Lavendel-Mandarin-Öl soll auf die Fußsohlen oder die Hände, eingerieben werden. Da 2/3 aller Parkinsonkranken schlecht schlafen, wurden diese Tipps gerne angenommen.