Bianca Steiner, Logopädin

28. September 2017

 

St Hedwig

Den meisten der 30 Zuhörer war die Logopädin Bianca Steiner aus früheren Vorträgen schon bekannt. Der geplante Vortrag von Dr. Mauz musste ausfallen, da er verhindert war.

Bianca Steiner legte ihren heutigen Schwerpunkt auf „Schluckstörungen bei Parkinson“. Darunter leiden mehr als die Hälfte aller Parkinsonkranken, deshalb waren alle dankbar für die Tipps, die Frau Steiner gab:

Der Kopf soll beim Essen immer gerade gehalten werden, das Kinn leicht zu Brust gezogen. Normalerweise öffnet das Gaumensegel den Weg zur Speiseröhre erst unmittelbar vor dem Schlucken. Bei Parkinson ist dieser Vorgang oft verlangsamt, so kommt es häufig zum Verschlucken. 

Viele glauben, dass sie zu viel Speichel haben. Das stimmt so nicht, es wird einfach zu selten geschluckt. Bei Gesunden liegt die Schluckfrequenz bei 1 – 2 x pro Minute, bei Parkinsonkranken aber nur bei 1 x pro 15 Minuten außerhalb der Mahlzeiten.

Typische Symptome sind: Verschlucken, Würgen und Kauprobleme.

Indirekte Symptome sind: Verschleimung, Mangelernährung, Räuspern, Kurzatmigkeit.

Hilfe bringt: aufrechte Sitzhaltung, Kinn zur Brust gezogen, nach dem Essen 20 Minuten sitzen bleiben, um ein Verschlucken von Essensresten zu vermeiden. Beim Essen soll jeder bewusst kauen und schlucken, sprechen dabei meiden und immer nur kleine Mengen – Teelöffel voll – zu sich nehmen. Essen und Trinken trennen. Bei Kauproblemen Breikost bevorzugen. Für Flüssigkeiten gibt es die Möglichkeit mit einem speziellen Pulver anzudicken.

Beim Trinken soll stilles Wasser genommen werden, das auch am besten geeignet ist die Medikamente zu schlucken. Es gibt auch fertig angedickte Flüssigkeit zu kaufen, in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Tipp: Bier lässt sich nicht andicken, aber Wein.