Dr. Mauz beantwortet Fragen

23. März 2017

 

St. Hedwig

Knapp 30 Personen waren gekommen, um den Vortrag von Chefarzt Dr. Mauz zu hören. Zunächst ging Dr. Mauz auf die vorab gestellten Fragen ein:

 

Wie soll sich der Parkinson-Patient verhalten, wenn er seine L-Dopa-Medikamente vergessen hat einzunehmen?

Bei guter Beweglichkeit kann er bis zum nächsten Einnahme-Zeitpunkt warten und seine übliche Dosis einnehmen. Bei schlechter Beweglichkeit soll er sofort die vergessene Menge nachholen. Die Zeit bis zur Wirkung der Mittel kann mit einer löslichen Madopar LT Tablette überbrückt werden.

Dann erklärt Dr. Mauz die verschiedenen L-Dopa-Präparate:

Stalevo wirkt gut bei Akinesie (Bewegungsarmut), Rigor (Steifigkeit), und Tremor (Zittern). Die Dosis kann zwischen 100 bis 1000 mg pro Tag betragen. Stalevo wirkt weniger bei Gangstörung, aber es kann den Krankheitsverlauf verlangsamen. Die Halbwertzeit liegt bei 1 bis 2 Stunden. Es soll nicht zu den Mahlzeiten geschluckt werden, da Eiweiß die Wirkung hemmt.

An Hand einer Tabelle zeigt Dr. Mauz die Unterschiede der zahlreichen Parkinson-Medikamente.

Retardierte L-Dopa-Mittel sind besonders für die Nacht geeignet, da ihre Wirkung länger anhält. Neue Studien zeigen, dass Coffein die Wirkung von L-Dopa verstärken kann.

Nebenwirkungen der L-Dopa-Mittel: Schlafstörungen, Unruhe, Übelkeit, Arrhythmien (unregelmäßige Herztätigkeit). Trotzdem darf L-Dopa nur ganz langsam reduziert werden.

Kontrolle: Augeninnendruck, Herz, Leber und Nieren sollten regelmäßig überprüft werden.

 

Welche Parkinson-Mittel gehen aufs Herz?

Amantadin, Budipin, auch das Medikament Domperidon, das gegen Übelkeit verordnet wird. Außerdem Beta-Blocker wie Metroprolol und Mittel gegen Halluzinationen, auch Mittel für die Blase können das Herz schädigen.

 

Cannabis

ist in Deutschland nach wie vor verboten. Wer Cannabis auf Rezept möchte, muss bei seiner Kasse einen Antrag stellen. Cannabis mit THC kann bis maximal 100 mg pro Monat verordnet werden. Zugelassen bei chronischen Schmerzen, MS (Multiple Sklerose), Polyneuropathie, Chemo und Erbrechen. Außerdem Patienten mit HIV und Epilepsie. Arzt und Patient müssen nachweisen, dass alle üblichen Medikamente wirkungslos sind. Dazu muss der Patient einen Fragebogen ausfüllen.

Wirkstoffe: THC macht aktiv, der Stoff CBD hilft gegen Krämpfe und kann das Immunsystem stärken.

Nebenwirkungen: Schwindel, Depressionen, Halluzinationen. Autofahren verboten!! Cannabis macht abhängig!

 

Bei der anschließenden Fragerunde konnte Dr. Mauz viele Unsicherheiten klären.