MdL Andreas Kenner

27. Juli 2017

 

St. Hedwig

Einen kurzweiligen unterhaltsamen Nachmittag konnten die Parkinsonleute mit Andreas Kenner erleben. Herr Kenner zeigte sein geliebtes Kirchheim unter Teck in einer „nicht ganz jugendfreien“ Dokumentation.

In seiner Dokumentation werden historische Ansichten, Gemälde und Bilder gezeigt. Bekannt ist, dass Herr Kenner seine Stadtführungen mit pikanten Histörchen über Herzöge und Mätressen würzt!

Die Zuhörer erfahren, dass der große Stadtbrand 1690 ganze 3 Tage dauerte und fast alle Gebäude zerstörte. Bereits 2 Jahre später hatten die 3000 Einwohner wieder ihre Wohngebäude aufgebaut. Die Straßen waren breiter und das Gesamtbild großzügiger.

Vom Kirchheimer Schloss konnte Herr Kenner viele Geschichten erzählen: Für die Handwerker gab es immer Arbeit bei den verschiedenen Umbauten. Wenn Herzog Carl Eugen mit großem Gefolge nach Kirchheim zur Jagd kam, dann mussten alle 500 Gäste, deren Diener sowie deren Pferde mit Lebensmitteln, Futter, Unterkünften und Dienstleistungen aller Art versorgt werden. Das Wild musste dem Herzog von den Kirchheimer Bauern direkt vor die Flinte getrieben werden – unentgeltlich! Seit 1772 war Franziska von Hohenheim die offizielle Mätresse des Herzogs und später seine 2. Ehefrau. Nach dem Tod des Herzogs lebte Franziska von 1795 bis zu ihrem Tod 1811 als Witwe im Kirchheimer Schloss.

Als 1811 Henriette von Württemberg mit ihrem kranken Mann und den 5 Kindern im Schloss einzog, lag ein ruheloses Leben mit enormen finanziellen Schwierigkeiten hinter ihr. Nach dem Tod des Ehemanns lebte Henriette 40 Jahre als Witwe im Schloss. Sie war sehr sozial eingestellt und gründete Industrieschulen, Wohlfahrtsvereine und spendete für die Feuerwehrmänner Ausbildung und Ausstattung. Das Waisenhaus „Paulinenpflege“ finanzierte sie mit der Stadt zusammen. Ihre 5 Kinder konnte sie gut verheiraten und durch ihren Sohn, Fürst von der Teck, das englische Königtum bereichern.

Zu fast jedem historischen Gebäude konnte Herr Kenner Interessantes erzählen: vom Kornhaus, dem Spital, dem Max-Eyth-Haus, der Martinskirche, dem Dekanat, dem Kloster, dem Vogthaus und der Bastion. – Sein visueller Rundgang durch Kirchheim endete im Wachthaus bei einem Glas Bier.