Ausflug

24. August 2017

 

Kloster Lorch und Schwäbisch Gmünd

Um 9 Uhr war Abfahrt bei den Fischer Garagen in Weilheim. Nach kurzem Stopp in Jesingen, Kirchheim und Nürtingen hatten wir alle 25 Parkinson-Leute eingesammelt. In Uhingen stieg unsere Reiseleiterin, Frau Mühlhäuser ein.

In Uhingen,so erfuhren wir, werden Wibele hergestellt und weltweit versandt. Zu Stuifen, Hohenstaufen, Rechberg, den 3 Zeugenbergen der Alb, wusste unsere Reiseleiterin Sagen und viele Geschichten zu erzählen. Wir fuhren durch Streuobstwiesen und konnten sehen, dass es dieses Jahr wenig Ertrag gibt. Weil das Wort „Most“ nicht mehr modern ist, wird heutzutage Obstwein oder Apfelwein produziert.

Rechberghausen ist eine bekannte Hochzeitsstadt. Jeder Terminwunsch wird erfüllt. 2009 war dort eine Gartenschau. Kloster Wir fuhren vorbei an einem Wasserturm, der nach dem 1. Ministerpräsidenten von BW Reinhold Maier benannt wurde. Durch das Straßendorf Rattenhart, vorbei am Café Mucken See fuhren wir zum Kloster Lorch.

Im Hof des Klosters bei dem Denkmal für Königin Irene (1180 – 1208), erzählte uns Frau Mühlhäuser die tragische Lebensgeschichte der Königstochter von Byzanz, die bereits als 13 Jährige mit dem sizilianischen Normannenkönig verheiratet wurde. Dieser starb früh. Da Sizilien damals zu den Staufern gehörte, wurde Irene mit Philipp von Schwaben verheiratet. Sie bekamen 3 Töchter. Als Irene mit 28 Jahren bei der Fehlgeburt ihres Sohnes starb, hatte sie bereits den Namen „Rose ohne Dorn“. – Das Kloster Lorch war ein Benediktinerkloster. Das Gelübde „ora et labora“ – bete und arbeite – wurde streng eingehalten. Zum Kloster gehörten ca. 30 Gebäude, die von einer Mauer umgeben waren. 

Stark beeindruckt waren alle von dem Monumentalgemälde des Malers Hans Kloss, das sich im Kapitelsaal der Klosterkirche befindet. Der Maler Hans Kloss, 1938 geboren, hat 4 ½ Jahre an diesem 30 Meter langen Rundbild gearbeitet. Die Bilder-Geschichte beginnt mit der Vermählung der Agnes von Waiblingen-Hohenstaufen mit dem Herzog Friedrich von Schwaben. 1102 gründeten sie das Kloster Lorch. Im Hintergrund ist die mächtige Burg des Hohenstaufen zu sehen. Es folgt das Wäscherschloss, die Burg Weinsberg bei Heilbronn, bekannt als Weibertreu. Als nächstes sahen wir die Burg Trifels und den Dom zu Aachen, wo Barbarossa 1152 zum König gekrönt wurde. 1155 war seine Kaiserkrönung in Rom durch Papst Hadrian IV. In Würzburg heiratete er 1156 Beatrix von Burgund. Im Anschluss sahen wir die Alpen, den Comer See und die Stadt Mailand. Auf einem seiner Kreuzzüge stirbt Barbarossa 1190 mit 70 Jahren. Das farbenprächtige Rundbild zeigt uns den Bodensee mit Konstanz, den Hohentwiel, Sizilien und vieles mehr.

Nach der Besichtigung der Klosterkirche fuhren wir weiter zum Mittagessen im Landhaus am Rehwald beim Schurrenhof. Die Fahrt ging vorbei an Schwäbisch Gmünd, wo wir einen Blick auf das Rokoko-Schlösschen werfen konnten. Die hügelige Gegend um Stuifen und Rechberg wird das Göppinger Allgäu genannt.

Nach dem Essen ging die Fahrt vorbei am Rechberg mit Burgruine und Wallfahrtskirche nach Schwäbisch Gmünd. Weil die Altstadt für unsere Rollstuhlfahrer und den Leuten am Rollator zu uneben ist, wurde eine kleine Busrundfahrt durch das Stadttor um den Brunnen gefahren. Von dort aus konnten wir das schmucke Rathaus und das Spital zum Heiligen Geist bewundern. Unser Bus legte einen kurzen Stopp am Busbahnhof ein. Von dort aus konnten wir einen kleinen Spaziergang durch den Stadtgarten unternehmen. Wir sahen eine besondere Uhr, die „Zwanzig vor drei“ in Buchstaben anzeigte. Das Haus Forum „Gold und Silber“ hat 850 Öffnungen und wurde zur 850-Jahr-Feier der Stadt Schwäbisch Gmünd errichtet. Bei der ehemaligen Stadtmauer ist auch der Turm zu sehen, in dem der Maler des Lorcher Rundbildes Hans Kloss gelebt hat.

Wieder im Bus ging die Fahrt weiter zur Egentalhütte zum Kaffeetrinken. Auf der Fahrt hörten wir die Sage vom verlorenen Trauring der Agnes, den Jäger im Geweih eines Hirschs fanden. Vorbei an Herdtlinsweiler fuhren wir über den 630 m hohen Furtlespass, durchs Kalte Feld, nach Degenfeld und zur Egentalhütte.

Nach dem Kaffeetrinken ging die Heimfahrt vorbei an Burg Staufeneck, heute gehobene Gastronomie. Wir hörten von der Kunstgießerei in Süßen und dass dort unter anderem die bekannte Bambi-Bronze-Skulptur hergestellt wird.

In Uhingen verließ uns Frau Mühlhäuser, die 8 Stunden für beste Unterhaltung gesorgt hatte.