Dr. Mauz

St. Hedwig

 

25. September 2014

 

Mehr als 30 Personen waren gekommen um Antworten auf ihre Fragen zum Thema Parkinson zu erhalten. Chefarzt Dr. Mauz hatte sich dank Powerpoint bestens auf die vorab gestellten Fragen vorbereitet.

Zur Frage nach Cannabis-Öl erklärte er uns, dass Cannabis seit 2011 verschreibungsfähig ist. In Form eines Sprays wird es z. B. bei MS-Kranken verschrieben. Es hilft gegen Schmerzen, gegen Ängste, Zittern, Spastik und ist krampflösend. Vorsicht ist geboten bei Dauergebrauch, es kann das Gehirn schädigen. Von Cannabis-Öl rät er ab, weil es zu ungenau dosierbar ist.

 

Zu der Frage nach Parkinson-Impfungen müssen wir uns noch ca. 20 Jahre gedulden. Das Prinzip dieser Impfung ruht auf Entsorgung des Eiweißmülls, der durch die abgestorbenen Nervenzellen bei Parkinson entsteht.

Zum Thema erschwerter Stuhlgang erklärte uns Dr. Mauz, dass diese vegetative Störung häufig bei Parkinson auftritt. Vom Neurologen sollte abgeklärt werden, welche Medikamente die Auslöser sind, die dann ev. reduziert werden sollten. Hilfreich ist es, abends nur leichte Kost zu sich zu nehmen. Zu Feigen, Pflaumen und Movicol sollte viel Wasser getrunken werden.

 

Gleichgewichtsstörungen sind oft Begleiter der Parkinson-Erkrankung. Der Hausarzt sollte abklären, ob die Ursache im Kopf, also Gehirn, Augen, Ohr, oder Wirbelsäule, Rückenmark, oder in den Gelenken zu finden ist. Als Therapie werden Bewegung, geschulte Körperhaltung, Physiotherapien empfohlen. Zu Hause kann jeder Gleichgewichtsübungen machen und Ausfallschritte. Bei Schwindel ist es wichtig nach der Ursache zu forschen, z.B. Kreislaufprobleme, die dann behandelt werden müssen. Auch Medikamente können Schwindel auslösen. Wichtig ist immer, viel zu trinken, viel Bewegung, z.B. Nordic Walking.

 

Schlafstörungen gehören zu Parkinson. Kontrolliert werden sollte, ob eine Depression vorliegt, oder Nebenwirkungen der Medikamente, Harndrang oder Restless legs Syndrom. 50 % aller Parkinsonkranken leiden an Schlafstörungen. Das Medikament Circadin ist unbedenklich. Bei Melatonin wird vermutet, dass es auch antioxidativ wirken kann. Melatonin sollte nur 3 Monate genommen werden. Man schläft damit schneller ein, aber nicht durch. Es gibt Wechselwirkungen z.B. bei Antithrombosemitteln u.a. Gegen Nachtschweiß empfiehlt Dr. Mauz Salbeitee. Hilfreich bei Schlafstörungen sind Entspannung, abends wenig essen und Mirtazapin, ein Antidepressivum. Ältere Personen brauchen weniger Schlaf. Empfohlen wird auch ein kurzes Mittags-Schläfchen, das stark macht und Stress abbaut.

 

Vor dem Medikament Domperidon, Motillium gegen Übelkeit wird gewarnt. Es schädigt bei längerem Gebrauch Herz und Leber. Paspertin sollte höchstens 1 Woche genommen werden, es kann Parkinson verstärken.

 

Nach der Kaffeepause gab es verschiedene Bekanntmachungen und Dr. Mauz wurde herzlich verabschiedet.