Dr. Mauz

St.Hedwig

 

27. März 2014

 

Über 30 Zuhörer konnten beim Vortrag von Chefarzt Dr. Mauz, Neurologe am Kirchheimer Krankenhaus, begrüßt werden.

Dr. Mauz begann gleich mit der Beantwortung der vorab gestellten Fragen:

Nach der Kaffeepause hatte Dr. Mauz noch Zeit sich zu den Zuhörern zu setzen und Einzelgespräche zu führen.

  • Verbindung von Darm zu Gehirn: Ist Parkinson im Darm erkennbar? - Dr. Mauz erklärt anschaulich, dass es tatsächlich eine Verbindung über die Nervenzellen gibt. Das Gehirn hat 80 – 100 Mill. Neuronen und der Darm verfügt über 200 Mill. Neuronen. Auch die Produktion des Serotonins findet zu 95 % im Darm statt. – Durch diese Symbiose Darm zu Gehirn kann Parkinson z.B. durch Pestizide oder Reinigungsmittel, über den Darm ausgelöst werden. – Beweise fehlen noch.
  • In China wird Akupunktur rund um den Bauchnabel gemacht. Ist das sinnvoll? – Tatsächlich kann dadurch der Vagusnerv stimuliert werden und den Verlauf der Parkinson-Krankheit günstig beeinflussen. Auch das muss noch erforscht werden.
  • Geschwollene Beine, Ödeme: Ursachen? Was Hilft? – Zur Ödem-Bildung kommt es, wenn die Flüssigkeit im Körper nicht ausreichend durch die Lymphgefäße abtransportiert wird und sich dadurch ein Rückstau bildet. Diese Störung kann durch eine Operation, im Alter, bei Venen- und Herzproblemen, oder auch durch Infekte entstehen. Auch einige Parkinson—Medikamente können Auslöser sein, z.B. Sifrol, Requip u.a. Als Therapie werden Lymphdrainage, Kompressionsstrümpfe, Bewegungsübungen und entwässernde Medikamente empfohlen. Tatsache ist: Einmal Ödeme – immer Ödeme. Der Spruch stimmt.
  • Was hilft gegen offene Beine? Ist schwimmen erlaubt? – Alles was gegen Ödeme hilft, siehe oben, wird auch bei offenen Beinen angewendet. Schwimmen gehen sollte man nicht. Dr. Mauz empfiehlt, einen Facharzt zu konsultieren. Wichtig ist das tragen lockerer Kleidung.
  • Gibt es effektive Maßnahmen gegen Blasenschwäche? – Dr. Mauz erklärt zuerst die verschiedenen Gründe für eine Blasenschwäche: durch Prostata-Vergrößerung, Dranginkontinenz, Belastungsinkontinenz durch Husten u.a., schwache Muskeln, die eher bei Frauen vorkommen und trainiert werden können. Bei der Überlaufinkontinenz tröpfelt es ständig und kommt gehäuft bei Diabetes, Prostata-Probleme, Rückstau, Funktionsverlust und Harnvergiftung vor. Reflexinkontinenz entsteht, wenn der Schließmuskel gestört ist und sich Restharn bildet. Das wiederum kann zu Blasenentzündung führen. Mit Beckenbodenübungen lässt sich besonders gut der Schließmuskel trainieren. Tipp: viel trinken!
  • Zu dem neuen Wirkstoff „anle138b“ berichtet uns Dr. Mauz, dass in Tierversuchen erste Erfolge beobachtet wurden. Dieser neue Wirkstoff verhindert die Verklumpung der Eiweißstoffe im Gehirn. Das Protein alpha-Synklein verklumpt zu Lewy-Körperchen und schädigt als Abfallstoff die Nervenzellen. Das Problem dabei: Parkinson wird erst erkannt, wenn 50 % der Nervenzellen zerstört sind. Eine Früherkennung im Darm könnte hier eine wichtige Hilfe sein. Aber das dauert noch. Wir werden davon wohl nicht mehr profitieren.
  • Bei der Fragerunde wird nach Hilfe gegen Müdigkeit gefragt: Dazu antwortet Dr. Mauz, dass zuerst die Ursache gesucht werden sollte, z.B. kann die Parkinson-Erkrankung Auslöser sein, oder die Medikamente oder Depressionen. Ein Parkinson-Medikament macht munter: Amantadin. Gegen Schlafprobleme rät Dr. Mauz, keine Schlafmittel zu nehmen, die abhängig machen. Besser sind Mittel gegen Depressionen.