Ausflug der Parkinsongruppe

Murrhardt und Waldsee

 

28. August 2014

 

Bei optimalem Ausflugswetter erlebten 20 Parkinsonleute einen kurzweiligen Tag in Murrhardt und am Waldsee. Viele waren überrascht als sie in der Murrhardter Innenstadt die vielen sehr gut erhaltenen und gepflegten Fachwerkhäuser sahen, die zum Teil aus den Jahren um 1750 stammten.

Unser Stadtführer, Herr Schweizer, der auch Inhaber des Museums ist, konnte uns viel Interessantes von Stadt und Leuten erzählen. Auf dem Weg zur Stadtkirche zeigte er uns eine interessante Steinplatte. Aufgezählt sind dort die verschiedenen Völkergruppen, die in Murrhardt Einfluss nahmen: Kelten, Römer, Alemannen und die Franken. Daneben stehen Murrhardt´s Berühmtheiten: St. Walderich, der als Abt am Kloster viel bewirkt hat, Oetinger, ebenfalls Abt aber auch Theologe und Philosoph, außerdem Nägele, der Maler.

 

In der Stadtkirche, der ehemaligen 1320 erbauten Klosterkirche, war auffallend, dass es dort nur 2 Seiteneingänge gibt. Diese Doppelchoranlage gibt es auch in Rom zu sehen. Der Altar steht im Ostchor und im Westchor eine etwas zu groß geratene Orgel aus Holz, neueren Datums.

 

Das Kloster wurde bereits 750 gegründet. 816 wirkte Abt Walterich in diesem bedeutenden Benediktiner-Kloster. Walterich war ein Stiefsohn Karls des Großen. Einer der Stifter des Klosters war Kaiser Ludwig der Fromme, dessen Kenotaph (Leergrab) zu bewundern ist. Bei den Gedenktafeln ist auch ein Epitaph für Friedrich Christoph Oetinger zu finden. 1556 wurde das Kloster aufgelöst, die Mönche zogen weg.

 

Die Walterichskapelle wurde um 1220 im spätromanischen Stil errichtet. Der 4- fache Torbogen auf 8 Säulen ist reich verziert mit Tiergestalten und Pflanzenmustern. Am romanischen Fenster sind 2 kleine Löwen zu erkennen.

 

Die Stadt Murrhardt wurde 788 erstmals urkundlich erwähnt. Einige Jahre später, als Murrhardt 800 Einwohner zählte, gab es in der Stadt 36 Wirtshäuser für Wallfahrer und Marktleute. Zu jedem Namen der Wirtshäuser, z. B. Sonne, Stern, Traube…. Konnte unser Führer eine Verbindung zur Bibel herstellen, vor allem zu den Aposteln und Evangelisten (Adler, Stier, Löwe). Auf dem Weg zum Museum zeigte uns Herr Schweizer noch den Marktbrunnen mit der Figur eines Waeppners. So wurden damals die herzoglichen Wappenträger genannt.

 

Bei der anschließenden Führung im Museum, erklärte uns Herr Schweizer wie es zu dieser großen Sammlung von Tier- und Vogel-Präparationen kam. Das Museum wird jetzt in der 4. Generation der Familie geleitet. Beim Seeadler wurden auch die „fette Henne“ von Berlin und der Pleitegeier in Anekdoten angesprochen. Beim Kormoran erfahren wir, dass dieser bereits 1880 in unserer Gegend lebte, aber wegen Verschmutzung der Gewässer abwanderte. Seit mehr auf Umweltschutz geachtet wird, ist er wieder hier. Auf die Frage: Wie alt wird ein Hummer? Antwort: 80 Jahre. Lachmöwe kommt nicht von Lachen sondern von See = Lago, Lache. Beim Storch erzählt uns Herr Schweizer die Anekdote vom Vergleich zur Apotheke: Je mehr Apotheken (Pillen), desto weniger Störche. Beim Schwan muss Schawan herhalten. Beim Hirsch erfahren wir, dass das Geweih in 100 Tagen wächst. 3 Hirschgeweihe gibt es in unserem Landes-Wappen, sie stehen für schnelles Wachstum und Stärke. Beim Marder kommt der Tipp: wer durchgefressene Kabel an seinem Auto findet, soll unter das Auto des Nachbarn etwas Süßes legen, dann wird der Nachbar vom Marder geärgert. Beim Ibis, ist der bekanntere Name Waldtrappe oder schwarzer Nachtkrapp, der die Kinder stielt, während der weiße Storch die Kinder bringt.

 

Nach dem Mittagessen im Erich-Schumm-Stift ging die Fahrt weiter zum Waldsee, der bei diesem herrlichen Wetter gut besucht war. Alt und Jung konnte sich sonnen und auf dem See Boot fahren. Wir wanderten auf dem Skulpturenweg, der geschnitzte Holztiere zeigte, um den See und genossen die frische Luft.

 

Im Kulinarium- Restaurant konnte sich jeder bei Kaffee, Kuchen oder Eis stärken und dann zufrieden die Heimfahrt antreten.