Logopädie mit Michael Rieger

Wir waren 28 interessierte Zuhörer, die genau die Erklärungen von Michaela Rieger verfolgten:

Logopädie bedeutet Sprachtherapie und kann als ärztliches Heilmittel verordnet werden.

Parkinsonkranke haben oft Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, deshalb sollten die Atmung, die Stimme und das Sprechen trainiert werden.

Das Stottern kommt eher von den Medikamenten und ist mit Freezing vergleichbar. Hier sollte langsames sprechen geübt werden.

Wer beim Essen oft husten und räuspern muss weil Speisereste in die Luftröhre rutschen, sollte zuerst eine Schluckstörung abklären lassen. Beim Verschlucken bis zur Atemnot kommt es häufig zu Lungenentzündungen.

Tipps gegen das Verschlucken: aufrecht sitzen, essen und trinken trennen, nicht sprechen beim Essen, nur kleine Bissen nehmen, gut kauen, alles schlucken, dann den nächsten Bissen nehmen, Kopf nach unten neigen beim Schlucken, das Trinken mit Strohhalm hilft den Kopf gesenkt zu halten. Nach dem Essen alle Reste mit der Zunge lösen und schlucken.

Zu viel Spucke im Mund entsteht, weil die Schluckfrequenz zu niedrig ist.

Beim Liegen den Kopf höher legen, wirkt gegen Rückfluss.

Übungen: Zur Entspannung der Gesichts-Muskulatur aufrecht sitzen, Kopf gerade halten und Wangen samt Stirn streichen und beklopfen. Mimik: Augen auf, dann wieder zudrücken, Nase rümpfen, Luft in die Backen, nach rechts und links bewegen. Stimme: Laut Aaaa sprechen, dann Aaaa – mmm, Aaaa – mmm. Jetzt den Kiefer bewegen: nach rechts, links, vorwärts und rückwärts. Lippen: pa – pa, Lippenknallen, spitzen Mund und breiten Mund ziehen. Sprechen: O – I – U – A – E übertrieben und laut. Lippenflattern brrr mehrmals üben – das ist eine gute Massage für die Stimmbänder. Zunge (hat 17 Muskeln): rausstrecken und rein, Zunge zur Nase, zum Kinn, zu den Ohren, rund um den Mund führen, Zunge in die Backe drücken und bewegen.

Atmung: gute Haltung, durch die Nase einatmen, dabei den Bauch nach außen bewegen, beim Ausatmen den Bauch reinziehen. Übung: durch Nase einatmen und mit fffff ausatmen – mehrmals wiederholen, am besten mit den Händen auf dem Bauch. Das hilft auch zum Einschlafen.

Übung: pst – pst übertrieben, Kerze ausblasen, mehrmals wiederholen.

Lautstärke: Laut Aaaaa lange aushalten, mal tief, dann hohe Stimmlage üben. Laut sprechen: HALLO! – Guten Morgen. Üben laut Texte lesen.

Empfehlung: oft und viel lachen und singen!